Geschichtliches → Pflanze stammt aus Vorderindien; vermutlich vor mehr als 8000 Jahren in China domestiziert; wildwachsende Formen nutzte man noch früher
Hauptanbaugebiete → fast überall in Asien, seltener in Afrika
Systematik → zählt zur wie alle Getreidearten zur Pflanzenfamilie der Süßgräser [Poaceae]
als Reis bezeichnet man die Samen der Arten Oryza sativa und Oryza glaberrima [zur Gattung Reis (Oryza) gehören noch weitere Arten, die nicht genutzt werden]
Pflanze → 1-2 m hoch; Früchte in Ährchen mit 20-30 cm langen Rispen; kann jahrelang auf gleichem Feld angebaut werden; benötigt mindestens 20°C und [bei Nassreis] viel Feuchtigkeit [Trockenreis weniger]
Nassreis → die ersten Etappen der Pflanzenentwicklung finden im Wasser stehend statt – er liefert so größere Erträge als Trockenreis
Trockenreis → gedeiht im Prinzip wie anderes Getreide ohne viel Wasser; auch in Südeuropa, z.T. sogar Deutschland; die Erträge sind aber nicht ganz so gut
Traditioneller Anbau von Nassreis.
Boden wird mit von Wasserbüffeln gezogenen Hakenpflügen vorbereitet
oft terrassenartig an Hängen angeordneten Felder mit 50 cm hohen Wällen und mit Wasser bis kurz vor der Ernte geflutet
vorgequollene Reiskörner werden zunächst in besondere Saatbeete gesteckt
15 cm hohe Pflänzchen steckt man zu zweit oder dritt [gegenseitiger Halt] in ein Pflanzloch auf dem Reisfeld
nach 4-5 Monaten sind die Rispen mit Körnern gefüllt und können geerntet werden
Einteilung nach der Kornform.
Rundkornreis.
Oryza sativa ssp. japonica
Kornlänge < 5,2 mm
nach dem Kochen meist klebrig [typischer Klebreis]
z.B. Milchreis, Risotto-Reis, Sushi-Reis
Mittelkornreis.
Oryza sativa ssp. javanica
Kornlänge 5,2 – 6 mm
nach dem Kochen leicht klebrig
z.B. schwarzer Reis
Langkornreis.
Oryza sativa ssp. indica
Kornlänge > 6 mm
nach dem Kochen körnig und locker
z.B. Patna-, Jasmin-, Basmati-Reis, Roter Reis
Verwendung von Reis.
Nutzung als herzhafte Beilage → z.B. für Fleisch, Fisch, Gemüse, Curry usw.
Nutzung für Süßspeisen → z.B. Reispudding, Reisküchlein, Milchreis
weitere Bedeutung → aus Reismehl stellt man hauchdünnes Reispapier her, das in Asien z.B. zum Umhüllen von Frühlingsrollen benutzt wird; andere Reisspezialitäten sind z.B. Reiswein [in Japan als Sake lauwarm getrunken oder als süßer Mirin], Reisessig und Reisbranntwein [Arrak in vielen asiatischen Ländern; erzeugt aus Reismaische und Palmsaft oder Zuckerrohr]
Wildreis.
Wildreis ist kein Reis ★ [auch Wasserreis genannt; Korn des Wassergrases] es sind Samen wildwachsender Wassergräser vor allem in Kanada und hat mit asiatischem Reis nichts zu tun — es handelt sich um die Pflanzengattung Zizania in der Familie der Süßgräser und nicht um eine Wildform des Reises [Gattung dort Oryza]
Geschichtliches → traditionell spielte Wildreis bei der Ernährung der Indianer Nordamerikas eine große Rolle, vermutlich schon vor 3.000 Jahren — sie nannten ihn Manomin [sinngemäß übersetzt „Leckerbissen, den Manitu uns schenkte“].
Hauptanbaugebiete → je nach Art Nordamerika [Kanada, USA], außerdem Ostasien [u.a. Indonesien]
Botanisches → ein- oder mehrjährige krautige Wasser- oder Sumpfpflanzen mit 1,5 bis 3 m langen Halmen und rispenförmigen Blütenständen
Samen → nadelförmig; braun bis schwarz
Ernte → mühsam, aufwändig und meist per Hand, oft vom Boot aus – daher auch recht teuer
Nährstoffgehalt → im Gegensatz zu Reisviele Vitamine [z.B. B-Gruppe], Mineralien [u.a. Kalium, Magnesium] und doppelt so viele Proteine mit vielen essenziellen Aminosäuren